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Riesenschnabeligel

Der Riesenschnabeligel (Murrayglossus hacketti) war ein beeindruckender Verwandter der heutigen Schnabeligel und erreichte mit einer Körperlänge von über einem Meter und einem Gewicht von bis zu 30kg ein Vielfaches der Körpergröße seiner kleinen Verwandten. Wie diese ernährte er sich aber trotz seiner Größe vermutlich ausschließlich von Ameisen und Termiten, die er mit seiner langen, klebrigen Zunge aus ihren Nestern holte. Seine ökologische Nische entspricht damit in etwa der des Großen Ameisenbären Südamerikas oder des Erdferkels in Afrika. Wie bei diesen beiden Arten dienten seine kräftigen Krallen wohl dazu, die Nester der Termiten aufzubrechen. Dieses Phänomen, bei dem nicht näher verwandte Arten unabhängig voneinander ähnliche Merkmale entwickeln, um sich an vergleichbare Umweltbedingungen oder ökologische Nischen anzupassen, wird als konvergente Evolution bezeichnet.

Der Riesenschnabeligel lebte in den Wäldern und Graslandschaften des Pleistozäns in Australien und verschwand, wie viele andere große Tierarten, während der quartären Aussterbewelle. Menschliche Bejagung und Veränderungen der Umwelt gelten als Hauptursachen für sein Aussterben.