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Der Riss des Smilodon

Der Säbelzahntiger Smilodon populator, die größte Art der Säbelzahnkatzen, war ein beeindruckendes Raubtier an der Spitze der Nahrungskette, der die offenen Graslandschaften Südamerikas vor etwa 1 Million bis noch vor 10.000 Jahren durchstreifte. Mit einem Gewicht von bis zu 400 Kilogramm übertraf er selbst den heutigen sibirischen Tiger an Größe und Stärke. Besonders charakteristisch für Smilodon waren seine verlängerten, dolchartigen Eckzähne, die bis zu 30 Zentimeter lang werden konnten. Diese außergewöhnlichen Zähne dienten vermutlich entweder dazu, sehr große Beutetiere wie das Riesenfaultier durch präzise, kraftvolle Bisse in weiche, empfindliche Regionen durch den eintretenden Blutverlust zu schwächen, um sie leichter überwältigen zu können, oder mittelgroße Säugetiere wie Macrauchenia beim Biss in die Kehle durch das Zerreißen der Schlagader und der Luftröhre schnell zu töten, nachdem die Beute zunächst durch das Gewicht und die Kraft des Jägers zu Boden gedrückt worden war.

Smilodon populator jagte wahrscheinlich in kleineren Gruppen und konnte so selbst die großen Pflanzenfresser seiner Zeit zur Strecke bringen. Trotz seiner perfekten Anpassung an die Rolle als Beutegreifer am Ende der Nahrungskette verschwand Smilodon am Ende der letzten Kaltzeit wie alle Säbelzahnkatzenarten weltweit. Er fiel der quartären Aussterbewelle zum Opfer, die durch die kombinierte Wirkung von Klimawandel und der Ankunft des Menschen auf den jeweiligen Kontinenten ausgelöst wurde. Das Verschwinden seiner bevorzugten Beute, die großen Pflanzenfresser der weiten Grasebenen, könnte hauptsächlich für sein Aussterben gewesen sein.

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Die Pampa

Norden Argentiniens vor 20.000 Jahren

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