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Steinzeithöhle

Neandertaler (Homo neanderthalensis) führten ein familiäres Zusammenleben, das von Kooperation und Fürsorge geprägt war. Sie lebten oft in kleinen Gruppen aus mehreren Familien, die gemeinsam jagten, sammelten und ihre Kinder aufzogen. Als Wohnraum nutzten sie häufig Höhlen, die natürlichen Schutz vor den Elementen und vor Raubtieren boten. Diese Höhlen lagen strategisch günstig in der Nähe von Jagdgebieten und an Wasservorkommen und wurden über lange Zeiträume hinweg bewohnt. Noch heute zeigen sie Spuren intensiver Nutzung, wie Feuerstellen, Knochenreste, Werkzeuge und selbst Wandmalereien. Die Neandertaler waren geübte Werkzeugmacher und nutzten die sogenannte Levalloistechnik, eine Form der Steinbearbeitung, mit der sie scharfe Klingen und Schaber aus Feuerstein herstellten. Diese Werkzeuge dienten sowohl der Jagd als auch dem Bearbeiten von Fellen und Holz.

Ein faszinierender Aspekt des Neandertalerlebens ist ihr kultureller Ausdruck. Obwohl die Höhlenmalerei lange Zeit nur dem modernen Menschen zugeschrieben wurde, belegen Funde, dass auch Neandertaler Kunstwerke schufen. Besonders eindrucksvoll sind die Malereien in der spanischen Höhle La Pasiega, die mehr als 64.000 Jahre alt sind. Hier finden sich geometrische Muster, Tiergruppen und Handabdrücke, die von Neandertalern stammen. Diese Kunstwerke zeigen, dass die Neandertaler nicht nur über symbolisches Denken verfügten, sondern auch ein ästhetisches Empfinden hatten. Solche kulturellen Ausdrucksformen unterstreichen die hohe kognitive Entwicklung dieser frühen Menschen.