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Die Küsten der Tethys – Tropische Strände und Mangrovenwälder

Vor etwa 35 Millionen Jahren, während des späten Eozäns, erstreckte sich ein flaches, tropisches Meer, die Tethys, zwischen dem nördlichen Afrika, Teilen Asiens und dem indischen Subkontinent, der zu dieser Zeit an den asiatischen Kontinent andockte und damit begann, den Himalaya aufzuwerfen. Diese urzeitliche Meereslandschaft war von einem Netzwerk aus kleineren und mittelgroßen Inseln geprägt, die in den warmen, klaren Gewässern lagen. Entlang der Küstenlinien wuchsen dichte Mangrovenwälder, die von Gezeitenströmen durchzogen wurden und als Kinderstube für zahlreiche Meeresbewohner dienten. Das Klima war tropisch, mit konstant warmen Temperaturen und einer hohen Luftfeuchtigkeit, die das Wachstum dieser üppigen Vegetation begünstigten.

Die Tierwelt jener Zeit war reich und vielfältig. In den Gewässern der Tethys entwickelten sich frühe Vertreter der Wale, die sich aus landlebenden Vorfahren wie Pakicetus und später Ambulocetus zu voll aquatischen Tieren wandelten. Diese Vorfahren der modernen Wale durchliefen eine erstaunliche Anpassung an das Leben im Wasser, indem sie stromlinienförmige Körper und die Fähigkeit entwickelten, lange Zeit tauchen zu können. Zeitgleich bevölkerten Krokodile die Mangrovenwälder, während an den Stränden kleine und mittelgroße Säugetiere und Reptilien ihren Lebensraum fanden. Die Mangrovenwälder selbst waren ein einzigartiges Ökosystem. Wie zu unserer Zeit boten die Wurzelsysteme der Mangroven Schutz für Jungtiere vieler Fischarten und speicherten organisches Material, das das marine Nahrungsnetz nährte.