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Das Wollhaarmammut
Das Wollhaarmammut (Mammuthus primigenius), der unangefochtene König der eiszeitlichen Mammutsteppe, war eine der beeindruckendsten Erscheinungen des Pleistozäns (Eiszeitalter). Diese großen, perfekt an die Kälte angepassten Tiere besiedelte weite Teile der Steppenlandschaften Eurasiens und starben erst vor etwa 6.000 Jahren endgültig aus.
Ausgewachsene Bullen erreichten eine Schulterhöhe von bis zu 4 Metern und ein Gewicht von über 6 Tonnen, während die Weibchen deutlich kleiner und leichter waren. Ihre imposanten Stoßzähne, die bei den Männchen bis zu 5 Meter Länge erreichen konnten, dienten nicht nur als Werkzeuge, um Schnee beiseite zu schieben und Nahrung freizulegen, sondern auch als Statussymbole und möglicherweise in Kämpfen um das Fortpflanzungsrecht.
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Ein besonderes Merkmal des Wollhaarmammuts war sein dichtes, isolierendes Fell, das es vor den eisigen Temperaturen der Mammutsteppe schützte. Das Fell bestand aus einer dicken Schicht langer Deckhaare, die bis zu 90 cm lang werden konnten, und einer dichten Unterwolle, die die Wärme nahe am Körper hielt. Die Ohren und der Schwanz des Mammuts waren vergleichsweise klein und kompakt – eine Anpassung, die den Wärmeverlust minimierte. Zusammen mit einer dicken Fettschicht und einer speziellen Rüsselstruktur, die beim Einatmen die Luft erwärmte, waren sie perfekt für das Überleben in den eiszeitlichen Kältezonen ausgestattet.
Die Mammutsteppe war die Heimat riesiger Herden von Wollhaarmammuts und anderen grasenden Arten großer Säugetiere. Die Mammutherden wanderten vermutlich im Rhythmus der Jahreszeiten. Sie zogen im Herbst in geschützte, südlichere Lagen entlang der europäischen Hochgebirge, um den eisigen, langen Wintern in den Steppen zu entgehen. Im Frühjahr folgten sie wiederum dem sprießenden Gras der fruchtbaren Ebenen Richtung Norden.
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Weite Steppen und eisige Winter
Halle (Geiseltal) vor 100.000 Jahren
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