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Die südamerikanische Pampa vor der Ankunft des Menschen
Vor 20.000 Jahren erstreckten sich die weiten Grasebenen der Pampa über deutlich größere Gebiete Südamerikas. Das Klima war während dieser Kaltzeit kühler und auch trockener als heute. Die offene Graslandschaft war durchsetzt mit vereinzelten Sträuchern und kleineren Wäldern und bot ideale Bedingungen für zahlreiche Pflanzenfresser. Unter ihnen waren beeindruckende Giganten wie die elefantengroßen Riesenfaultiere (Mylodonten) und panzerbewährte Gürteltiere, die die Größe heutiger Nashörner erreichten (Glyptodonten).
Doch die Pampa war auch ein Ort einer erstaunlichen Migration. Bereits vor etwa 3 Millionen Jahren hatte der sich schließende mittelamerikanische Isthmus neue Wanderwege eröffnet, die einen Austausch zwischen den Tierwelten Nord- und Südamerikas ermöglichten – ein Ereignis, das als der „Große amerikanische Faunenaustausch“ bekannt wurde. Während der Kaltzeit setzten sich diese Bewegungen fort: Tiergruppen wie Hirsche, Pferde und Raubkatzen aus dem Norden breiteten sich zunehmend nach Südamerika aus, während Riesenfaultiere und Beutelratten in den Norden migrierten.
Zum Ende der Kaltzeit vor etwa 10.000 bis 12.000 Jahren betrat schließlich auch der Mensch erstmals südamerikanischen Boden. Seine Ankunft markiert einen tiefgreifenden Einschnitt: Mit neuen Jagdmethoden und seiner ausgeprägten Anpassungsfähigkeit veränderte der Mensch die Ökosysteme nachhaltig und hatte, neben den klimatischen Veränderungen, sicher einen Anteil daran, dass während der so genannten quartären Aussterbewelle fast alle Tierarten Südamerikas ausstarben, die Gewichte von mehr als 100kg erreichten (Megafauna) – darunter die Riesenfaultiere, Riesengürteltiere und der Säbelzahntiger Smilodon.
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Die Pampa
Norden Argentiniens vor 20.000 Jahren
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