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Kurzschnauzenkängurus – Hüpfende Riesen

Das riesige Kurzschnauzenkänguru (Procoptodon stirlingi) war mit einer geschätzten Höhe von bis zu 2,5 Metern und einem Gewicht von 200 bis 230kg das größte bekannte Känguru und ein beeindruckender Pflanzenfresser des Pleistozäns, jenem Erdzeitalter, in dem auch der Mensch erstmals den australischen Kontinent betrat. Anders als heutige Kängurus war es mit seinen kräftigen, langen Armen vermutlich darauf spezialisiert, Blätter und Zweige aus höher gelegenen Strauch- und Baumkronen zu ziehen. Sein kurzer Schädel und die ungewöhnlich große Nasenöffnung könnten möglicherweise zur Feuchtigkeitsregulierung oder Kühlung gedient haben und damit Anpassungen an seine trockene, aride Umwelt gewesen sein.

Auch die Kurzschnauzenkängurus verschwanden während der quartären Aussterbewelle vor etwa 46.000 Jahren. Ursächlich waren vermutlich menschliche Bejagung und Lebensraumveränderungen in Kombination mit einer geringen Fortpflanzungsrate, die einerseits ganz typisch für große Säugetiere ist, andererseits es ihnen jedoch erschwert, Verluste auszugleichen und sich an sich ändernde Umweltbedingungen schnell anzupassen.