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Untermieter: Wombat und Tasmanischer Teufel

Im Dickicht des Eukalyptuswaldes spielt sich eine bemerkenswerte Szene ab: Ein Nacktnasenwombat (Vombatus ursinus) hat unter einem Baumstumpf eine geräumige Erdhöhle gegraben und bewacht nun den Eingang. Zwei Beutelteufel (Sarcophilus harrisii), neugierig und durchaus vorwitzig, nähern sich und scheinen die Höhle für sich beanspruchen zu wollen. Doch der kräftige Wombat bleibt standhaft und ist bereit, seinen Bau zu verteidigen.

Solche Begegnungen zwischen den beiden Beuteltierarten sind heute noch auf Tasmanien zu beobachten. Einst jedoch waren Beutelteufel nicht nur auf der Insel, sondern auch auf dem australischen Festland verbreitet. Doch die Ankunft der Dingos vor etwa 4.000 Jahren veränderte ihr Schicksal drastisch. Dingos sind geschickte Rudeljäger und Opportunisten. Sie hinterließen weniger Aas als die einzelgängerisch lebenden Jäger unter den Beuteltieren wie etwa der Beutelwolf. Als reine Aasfresser ernähren sich die Beutelteufel jedoch eben ausschließlich von Aas und Überresten erlegter Beutetiere – sie jagen nicht selbstständig. Mit der Ausbreitung des Dingos wurden die Beutelteufel, ähnlich wie der Beutelwolf, auf Tasmanien zurückgedrängt – die einzige größere Region Australiens, die die Dingos nie erreichten.

Heute ist der Beutelteufel auch auf Tasmanien akut bedroht. Eine hoch ansteckende Krankheit mit dem Namen „Devil Facial Tumour Disease (DFTD)“ hat die Bestände drastisch schrumpfen lassen. Diese Erkrankung führt zu bösartigen Wucherungen im Gesicht und endet oft tödlich. Um das Aussterben dieser ikonischen Art zu verhindern, setzt die australische Regierung auf intensive Schutzmaßnahmen. Dazu gehört die Schaffung von sicheren, tumorfreien Populationen in Reservaten, um die genetische Vielfalt und das langfristige Überleben dieser beeindruckenden Tiere zu sichern.